Christen jüdischer Herkunft im Hochtaunuskreis

Ausstellung

01. Frebruar bis 8. März 2022

Stadtbibliothek Königstein
Wiesbadener Straße 6, Königstein

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 12-18 Uhr, Samstag 10-13 Uhr

Die Schicksale von Christen jüdischer Herkunft sind bislang noch wenig erforscht. Da dieser Personenkreis nicht in den Mitgliederlisten der jüdischen Gemeinden verzeichnet war, blieben ihre Namen bei der Erforschung der Lebensgeschichten früherer jüdischer Bewohner oft unbekannt und damit vergessen.

 

Die Betroffenen haben meist jahrelang geschwiegen, aus sehr unterschiedlichen Gründen. Erst in jüngster Zeit hat die Kirche damit begonnen, dieses Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten und nach dem Verhalten der Kirche gegenüber ihren getauften Gemeindemitgliedern jüdischer Herkunft während der Zeit des Nationalsozialismus zu fragen.

 

Im Hochtaunuskreis gab es eine große Zahl von Christen jüdischer Herkunft. Das Ergebnis der Volkszählung 1939 zeigt, dass der Obertaunuskreis innerhalb Hessens den höchsten Anteil von Christen mit jüdischen Vorfahren aufwies, insbesondere Oberursel.

 

Ihre Zugehörigkeit zur Kirche schützte die Betroffenen nicht vor dem Rassenwahn der Nationalsozialisten. Sie wurden Opfer von Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung. Nur allzu selten bot die Kirche ihnen Schutz. Die Quäker spielten demgegenüber eine wichtige Rolle, vor allem dabei, Christen jüdischer Herkunft zur Flucht aus Deutschland zu helfen.

 

Die Ausstellung möchte zur Erinnerung an die verfolgten Christen jüdischer Herkunft  beitragen und die Gemeinden auffordern,  sich mit diesem Thema in Zukunft stärker auseinanderzusetzen.

 

Presseberichte:

* https://www.ekhn.de/aktuell/nachrichten/aus-den-regionen/detailregionen/news/ausstellung-in-koenigstein-christen-juedischer-herkunft-im-hochtaunuskreis.html
* https://www.fr.de/rhein-main/christen-oder-juden-es-war-eine-frage-von-leben-oder-tod-91270429.html

 

Führungen durch die Ausstellung
am Mittwoch, 23. März 2022, um 17 Uhr
am Donnerstag, 3. März 2022, um 11 Uhr
am Dienstag, 8. März 2022, um 14 Uhr.
Wir bitten um Anmeldung bei der Stadtbibliothek Königstein unter 06174/932370 oder stadtbibliothek@Koenigstein.de

 

Beiträge zur Ausstellung: Evangelische Kirche in Königstein während der NS-Zeit (Stoodt-Neuschäfer), Familie Cahn (Petra Geis), Henriette Euler (Angelika Rieber), Walter Friedländer (Bettina Kratz-Ritter), Familie Gemmer (Angelika Rieber), Johanna Klemm (Beate Großmann-Hofmann), Familie Majer-Leonhard (Angelika Rieber), Helene Mayer (Alexandra König), „Mischehen“ und „Mischlinge“ (Bettina Kratz-Ritter), Max Neisser (Angelika Rieber), Peter Kohnstamm (Alexandra König), Marta und Heinz Woelcke (Hedwig Gross und Beate Großmann-Hofmann)

In einem Begleitbuch (Cover links) sind alle Ausstellungstafeln aus Bad Homburg, Königstein und Oberursel dokumentiert. Sie erhalten dieses Begleitbuch (Euro 10,-) in der Ausstellung, über die Evangelischen Dekanate Hochtaunuskreis und Kronberg sowie über die GCJZ Hochtaunus.

Führungen werden in den letzten beiden Ausstellungswochen stattfinden. Nähere Informationen folgen.

 

Veranstalter: GCJZ Hochtaunus, Evangelisches Dekanat Kronberg, Evangelische Immanuel-Gemeinde, Stadt Königstein, Stolperstein-Initiative Königstein